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Erstmals mehr Cyber­verbrechen als Diebstähle in der Schweiz

Autor : Luana Perri — Mi,  27.03.2024

©tagesanzeiger - Diese wertvollen Informationen haben wir 1:1 von www.tagesanzeiger.ch übernommen.


Die digitale Kriminalität hat 2023 um rund ein Drittel zugenommen. Fachleute geben Tipps, um sich gegen Phishing oder Betrug auf Inserateplattformen zu schützen.

Die Cyberkriminalität in der Schweiz ist im vergangenen Jahr um rund ein Drittel gestiegen. Die Zahl der zur Anzeige gebrachten digitalen Straftaten liegt damit höher als jene von Einbruch und Einschleichung in Häuser oder Wohnungen.

Die Sicherung der eigenen Bezahldaten im Internet ist mindestens genauso wichtig wie das Abschliessen der Haustür. Die digitale Kriminalität stieg um 31,5 Prozent auf 43’839 Fälle, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. Dabei geht es vor allem um Straftaten in der Cyber-Wirtschaftskriminalität, wie etwa das Erlangen von Kreditkartendaten.

Zum Vergleich: Die Zahl der Einbrüche und Einschleichfälle in der realen Welt stieg deutlich weniger stark und lag in der Schweiz lediglich bei 41’429 Fällen.

Das grösste Feld der Cyber-Wirtschaftskriminalität betrifft Phishing.
Dabei werden Internetnutzerinnen und -nutzer durch Mails dazu gebracht, sich in gefälschte Webauftritte oder auch andere Seiten einzuloggen. Kriminelle erschleichen sich so Zugangsdaten wie Nutzername und Passwort oder Kreditkartenangaben. Ihr Ziel ist, Geld von Konten abzuziehen, Bestellungen auf fremde Rechnung zu tätigen oder Schadsoftware zu installieren.


Das Bundesamt für Cybersicherheit hat vergangenes Jahr 10’007 Internetauftritte als Phishing-Webseiten identifiziert. Dies entspricht einer Zunahme um 10 Prozent, wie eine Mediensprecherin auf Anfrage mitteilt.


So vermeiden Sie Phishing ganz einfach 

Phishingfälle müssen nicht sein. Laut Cybercrimepolice.ch lassen sich solche Angriffe mit einer einfachen Regel vermeiden:

  • Niemals Links aus E-Mails, SMS oder anderen Kurznachrichten anwählen. Derzeit kursieren etwa Mails zu angeblicher Steuer- oder Krankenkassen­rückerstattung.
  • Wer die offizielle Adresse einer Website dagegen selbst heraussucht und sich dort einloggt, vermeidet, dass Kriminelle an die eigenen Daten kommen können.
  • Phishingmails sind professioneller geworden und nicht mehr leicht an Tippfehlern oder schlechtem Deutsch zu erkennen.
  • Generell gilt: Sensible Daten nie ohne vorherige gründliche Abklärung preisgegeben.

Cyberbetrug nimmt auf Inserateplattformen zu

Zugenommen hat auch der Cyberbetrug. Darunter fällt der Missbrauch von Online-Zahlungssystemen wie auch die Nicht-Lieferung von Waren, die auf Kleinanzeigen-Plattformen inseriert sind.

Hierzu hat das Bundesamt für Cybersicherheit nützliche Hinweise:

  • Offensichtlich zu günstige Angebote sind verdächtig. Nutzerinnen und Nutzer sollten auf jeden Fall die Bewertungen der Verkaufenden beachten.
  • Wenn es einige sehr gute und zugleich sehr schlechte Bewertungen gibt, lässt das auf gefälschte Bewertungen schliessen.
  • Generell gilt: Bei grösseren Beträgen sollte der Kauf über ein selbst ausgewähltes Treuhandunternehmen abgewickelt werden.